Colonel Gail S. Halvorsen
* 10.10.1920
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† 16.02.2022
"ONKEL WACKELFLÜGEL"
Gail S. Halvorsen -der "Berlin-Candybomber"
Gail S. Halvorsen (geb. am 10.10.1920) war ein Pilot der amerikanischen Luftwaffe während der Berliner Luftbrücke ("Operation Vittles")1948-1949.
Bei einem seiner ersten Flüge nach Berlin ging er während des Abladens seines Flugzeuges zum Abgrenzungszaun des Flughafens. Er beobachtet beim Anflug am Zaun mehrere Kinder standen und winkten zu den Maschinen. Er hatte 2 Kaugummis dabei und zerteilte diese und gab sie den Kindern. Die Tränen und die Dankbarkeit der Kinder berührte in zutiefst. Er versprach ihnen beim nächsten Anflug, Süßigkeiten aus seinem Flugzeug zu werfen. Es kam sofort die Frage; wie sollen wir dich erkennen ? Seine Antwort: Ich wackle mit den Tragflächen. Das brachte ihm den Namen "Onkel Wackelflügel" ein.
Kurz vor seiner nächsten Landung auf dem Flughafen Tempelhof wackelte er mit den Tragflächen und warf für die dort neugierig wartenden Kinder am Zaun des Flughafens an Taschentücher-Fallschirmchen befestigte Süßigkeiten ab. Das sprach sich bei den Kindern schnell herum. Es wurden immer mehr am Zaun wartende Kinder. Nachts, wenn er nicht fliegen konnte, saß er von nun an in seiner Schlafbude und bastelte Fallschirmchen und bettelte von seinen Kameraden Süßigkeiten. Nachdem mehrere seiner Kameraden ihm bei der Beschaffung von Süßigkeiten, beim Basteln von Fallschirmchen und am Abwurf in Berlin unterstützt haben, wurde die Aktion natürlich die Presse aufgegriffen und publiziert. Auch kamen Briefe, adressiert an den Onkel Wackelflügel, im Flughafen Tempelhof an. Somit wurde die Aktion den Kommandostellen bekannt und Gail Halvorsen wurde zum Rapport kommandiert. Bei seinen Kommandanten gab er als Motiv für den Abwurf von Süßigkeiten, dass er dies getan habe, um den an Not und Entbehrungen gewöhnten Lindern im zerbombten Berlin eine Freude zu machen. Sein Kommandant gab im Recht, die Aktion wurde erweitert und bekam den Namen " Operation Kleiner Provian-Operation Little Vittles". Dies löste eine Welle der Unterstützung aus. Gail Halvorsen und seine Crews hatte bald täglich 850 Pfund Süssigkeiten zum Abwurf zur Verfügung. Die Flugzeuge bekamen den Namen " Rosinenbomber" (in USA "Candy Bomber"). Zum Ende der Luftbrücke hatten die Flugzeuge 23 Tonnen Süssigkeiten über Berlin abgeworfen.
Viele Zeitzeugen sind sich einig, dass diese Aktionen das Bild der US-Amerikaner im Nachkriegsdeutschland maßgeblich positiv beeinflusst hat.